Schlussfolgerungen aus dem Deutsch-Französischen Quantentechnologie-Dialog 2025

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18.11.2025

Quantentechnologien bieten enormes wirtschaftliches Potenzial. Folglich ist es im Interesse Europas, eine führende Position bei ihrer Entwicklung und industriellen Anwendung anzustreben. 

Der Deutsch-Französische Quantentechnologie-Dialog am 23. September 2025 in Paris und Massy (Frankreich) wurde durch das Quantum Technology and Application Consortium (QUTAC), Le lab Quantique, Quandela, CEA, Fraunhofer sowie mit Unterstützung von der französischen Botschaft in Deutschland und der deutschen Botschaft in Frankreichorganisiert. Am Dialog nahmen mehr als 60 Expertinnen und Experten, Führungskräfte und Entscheiderinnen und Entscheider aus den Bereichen Innovation, Wirtschaft, Forschung und Behörden aus Frankreich und Deutschland teil.

Im Anschluss identifizierten die Teilnehmenden die folgenden zentralen Herausforderungen für den Aufbau der Quanten-Zukunft Europas:

  1. Anwendungsfälle: Es sollte eine konkrete, realistische und branchenorientierte Pipeline von End-to-End-Anwendungsfällen entwickelt werden, die mit einer klaren Definition dessen, was einen „Quantenvorteil” ausmacht, in Einklang steht.
  2. Erfolgsgeschichten: Erfolgreiche Beispiele der Entwicklung wissenschaftlicher Errungenschaften hin zu Business Cases mit greifbarer Rendite und Wirkung sollten als Referenzen für alle Branchen dienen.
  3. Benchmarking und Erwartungsmanagement: Ein Schwerpunkt sollte auf dem Benchmarking der Entwicklung fehlerkorrigierter und fehlertoleranter Systeme liegen. Diese bestimmten die langfristige Rentabilität und Souveränität europäischer Quantentechnologien.
  4. Europäische Vorreiter: Vorreiter auf europäischer Ebene sollten gefördert werden, um eine größere Reichweite zu erzielen und Fragmentierung zu vermeiden, während zugleich nationale Stärken in strategischen Bereichen miteinander verbunden werden.
  5. Vertrauen / Geistiges Eigentum: Gesetzliche Regelungen zum Schutz geistigen Eigentums in beiden Ländern sollten harmonisiert und weitere Anreize für die Erarbeitung von Patenten geschaffen werden.
  6. Europäische Strategien: Es sollten länderübergreifende Roadmaps und Finanzierungsstrategien entwickelt werden, um Redundanzen zu vermeiden und gemeinsame Projekte mit langfristiger Wirkung zu fördern.
  7. Finanzierung: Investitionsfonds und privates Kapital sollten mobilisiert werden, um die gemeinsame Entwicklung und Einführung industrieller Quantenlösungen zu fördern. Öffentliche Förderprogramme sollten ausgeweitet werden und verantwortliche Behörden sollten eine zentrale Anlaufstelle für grenzüberschreitende Programme einrichten.  
  8. Talentmanagement: Die Ausbildung von Talenten sollte Priorität haben, beispielsweise durch die Entwicklung gemeinsamer Talentplattformen und gemeinsamer Doktoranden- und Studienprogramme.
  9. Zusammenführung von Ökosystemen in Deutschland und Frankreich: Es braucht kreative Formen der länderübergreifenden Zusammenarbeit, wie gegenseitige Einladungen zu Tagungen, Veranstaltungen, Technologiemessen, speziellen Lernreisen und anderen Veranstaltungen.
  10. Dialog-Governance: Der Deutsch-Französische Quantentechnologie-Dialog sollte fortgesetzt und ausgeweitet werden. Frankreich und Deutschland sollten gemeinsame Governance-Mechanismen unterstützen, um Kontinuität, Koordination, Rechenschaftspflichten, die Abstimmung nationaler Strategien und die Verbreitung von Forschungsergebnissen sowie eine größere Wirksamkeit zu gewährleisten.

Um dazu beizutragen, diese Herausforderungen zu bewältigen, haben Teilnehmende bereits konkrete Aktionen angekündigt. Diese finden sich in der vollständigen Fassung unseres Abschlussdokuments, dass Sie hier herunterladen können.